Die Chorgemeinschaft von St. Thomas

Die Chorgemeinschaft St. Thomas besteht aus dem Chor, dem Kinderchor und der Bläsergruppe. Unterstützt und gefördert wird die Chorgemeinschaft durch den jeweiligen Präses, d.h. durch den zuständigen Pastor der Gemeinde. Insgesamt zählt sie derzeit etwa 55 aktive Mitglieder und sorgt auch für die musikalische Ausbildung des Nachwuchses.

 

Die Bläsergruppe umfasst acht Register, die sich aus fünfzehn Instrumentengruppen zusammensetzen. Der Chor hat zurzeit circa 30 Mitglieder, die zum Teil auch in der Bläsergruppe aktiv sind. Männerstimmen des Chores übernehmen als Schola den sonntäglichen Kantoren- und Vorsängerdienst im Gottesdienst. Zu besonderen Anlässen bilden die jüngeren Mitglieder des Chores auch einen Jugendchor mit eigenem Repertoire.

 

Seit 2016 dirigiert Claas Eßer die Bläsergruppe. Der Chor steht unter der Leitung von Joachim Zirbes. Als ‚Mann für alle Fälle‘ steht auch immer noch Willy Zirbes zur Verfügung, der neben dem Dirigat für Chor und Kinderchor, auch die Ausbildung unseres Nachwuchses unterstützt.

 

Das musikalische Repertoire der Chorgemeinschaft reicht weit über sakrale Werke hinaus. So unterhalten die Bläsergruppe und der Jugendchor, außerhalb der Gestaltung von sakralen Veranstaltungen, mit Stücken aus den Bereichen Musical, Filmmusik, Klassikern der weltlichen Musik und aktuellen Werken aus dem Bereich der Popmusik. Nicht nur die Musik macht unsere Chorgemeinschaft aus, sondern eben auch die Gemeinschaft, so dass gemeinsame Ausflüge und Reisen (u.a. Troyes, Frankreich oder Canterbury, England) sowie verschiedene Projekte die musikalische Zusammenarbeit ergänzen.

 

Weitere Informationen und Kontakt zur Chorgemeinschaft per E-Mail.

Die Bläsergruppe im September 2021. Es fehlen: Eva Müller, Theresa Schmitz, Rebecca Zirbes, Hedi Schon, Resi Schon, Stefan Schröder, Lisa Calenbuhr und Luisa Enders.

Die Geschichte von damals bis heute

Am 29.09.1912 gründete der franziskanische Pater Odorikus Ries unter seiner Präsesschaft die Chorgemeinschaft St. Thomas unter dem Namen „Franziskus-Chor“ mit damals 43 Mitgliedern. 1922 folgte ein Blasorchester für die Männer und einige Zeit später ein Mandolinen- und Lautenspiel für die Mädchen.

Da auch Mitglieder der Chorgemeinschaft in den Krieg ziehen mussten, kam es in den Jahren des ersten Weltkrieges zu einer Krise der Chorgemeinschaft, die durch die Anwerbung von weiblichen Mitgliedern überwunden werden konnte. Pater Odorikus trat aber nicht nur für die Musik in St. Thomas ein, sondern auch für die Gemeinschaft, indem er Ausflüge organisierte und eine Theatergruppe gründete, die die Dorfgemeinschaft mit Theaterabenden unterhielt.

Nach seinem Tod 1933 übernahm zeitweise Pater Eberhard das Dirigat für den Chor. Er wurde 1934 durch den Lehrer Josef Rottländer abgelöst. Während des Krieges wurde die Chorgemeinschaft durch den Lehrer Johannes Högel und die Schwester Maria Aloysia unterstützt. Von 1942 bis 1963 übernahm Dr. Benedikt Caspar die Präsesschaft, der den Chor in eine Blütezeit führte. In dieser Zeit gab es über 50 Rundfunkauftritte. Als Höhepunkt ist dabei wohl die Direktübertragung der Mitternachtsmette über Radio im Jahr 1952 zu nennen.

In dieser Zeit standen Dr. Caspar als Dirigenten und Organisten Josef Berg, Rudolf Surges, Eberhard Schneider, Wolfgang Rademacher, Johannes Krickel, Roland Pauly und Willy Zirbes zur Seite. Der nachfolgende Präses war Pfarrer Wolfgang Jakobs, durch den vor allem auch die Bläsergruppe, u.a. durch das Spenden von Instrumenten, gezielt gefördert wurde. Ihn unterstützten als Dirigenten Bruder Basilius, Peter Enders, Johannes Minden (Kinderchor), Matthias Mäling (Bläser)  und seit 1974 Willy Zirbes.

Zu dieser Zeit gestaltete die Chorgemeinschaft zahlreiche Veranstaltungen zur Unterhaltung der Dorfbewohner, von bunten Chorabenden bis hin zu Karnevalsfeiern. Durch Pfarrer Jakobs kam es auch zum Kontakt mit dem Regionalkantor Josef Monter. In der Folgezeit entwickelte sich mit diesem eine rege Zusammenarbeit im Bereich der sakralen Bläsermusik. Höhepunkte dieser Zusammenarbeit waren die Chorreisen der Region Westeifel nach Lourdes, mit einem Auftritt vor 30 000 Pilgern, und nach Rom, mit Gestaltung eines Gottesdienstes im Petersdom, zu denen die Bläser eingeladen waren. Außerdem gestalteten Chor und Bläser mehrere Uraufführungen von Kompositionen Josef Monters.

Pfarrer Föhr folgte Pastor Jakobs als Präses der Chorgemeinschaft und verhalf dieser, gemeinsam mit dem Dirigenten Willy Zirbes, zu einer weiteren Blütezeit. Willy Zirbes konnte durch seine intensive Jugendarbeit die Mitgliederzahl und Leistungsstärke des Chors stark vergrößern. Außerdem kam es zu zahlreichen Höhepunkten wie der Übertragung einer Vesper in das Erste Deutsche Fernsehen, der Fahrt nach Ramsgate mit Auftritt in Canterbury, die Eröffnung der Misereor Aktion in Trier 1984 und vielen anderen mehr. Genannt werden soll in diesem Zusammenhang auch der Kontakt zu Klaus Fischbach, der der Chorgemeinschaft eine eigene St. Thomas-Messe komponierte, die auf den vier Glockentönen der Klosterkirche basiert. 1980 übernahm Joachim Zirbes das Dirigat für die Bläsergruppe, die hauptsächlich aus Jungmusikern bestand.

Zunehmend wurde die Bläsergruppe auch von Chorgemeinschaften aus anderen Orten um Unterstützung bei Konzerten gebeten. Nachfolgend übernahm Pfarrer Hermann Wilhelmi die Präsesschaft. Ein en Höhepunkt zu dieser Zeit  stellt das Turmkonzert der Bläsergruppe vom Trierer Dom dar, das 1990 zur Eröffnung der Verleihung der Zelter-Plakette und Pro-Musica-Plakette stattfand.

Zunehmend wurde auch weltliche Musik in das Repertoire aufgenommen.

Von 2006 bis 2014 war Pastor Braun Präses für die Chorgemeinschaft und zeigte sich in hohem Maße interessiert an der Musik in St. Thomas. Er selbst sang einige Male im Chor mit und erfreut sich auch an der Gestaltung des Kirchenjahres und des Dorflebens durch die Bläsergruppe. Als Höhepunkt aus dieser Zeit sei die Matinee des Holzregisters 2009 unter der Leitung von Sylvia Heck genannt, die durch ihre Arbeit die Leistung der Holzbläser enorm steigerte.

Während Joachim Zirbes derzeit das Dirigat des Jugend- und des Gesamtchors übernimmt, gab er das Dirigat der Bläsergruppe vor einigen Jahren ab. Es kam zur musikalischen Zusammenarbeiten mit Harrie Boers und nachfolgend mit Stephan Schütz. Seit 2016 freuen sich die Musiker nun über die Zusammenarbeit mit Claas Eßer.

Der Chor arbeitet seit Jahren regelmäßig mit dem Kirchenchor Stadtkyll zusammen. Gemeinsam gestalten die Chöre jedes Jahr das Pontifikalamt zum Pilgertag im Trierer Dom. Ein besonderer Höhepunkt war 2015 die Reise nach Troyes (Frankreich), bei der die Chöre mit dem Kathedralorganisten Michael Matthes die Messe solennelle cis-moll op. 16 von Louis Vierne in der Kathedrale von Troyes aufführten.